Kraftvolle Farben, grandiose Köpfe, große Namen

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Pressemitteilung

• Karl & Faber Kunstauktionen lädt am 6. Juni zu den Auktionen 326/327 ein. Mit über einer halben Million Euro Schätzpreis geht Emil Noldes ausdrucksstarkes Gemälde Junge Familie als Star Lot an den Start – ein berührendes Werk aus der Spätphase des Künstlers
• Zum Aufruf kommen außerdem bahnbrechende Werke von den Anfängen der Moderne und Abstraktion bis zur Neuentdeckung der Malerei in der Contemporary Art. Von Edvard Munch, Egon Schiele und Gustav Klimt über Le Corbusier, Max Ernst, Alexej von Jawlensky und Rudolf Bauer – bis zu Georg Baselitz, Günter Fruhtrunk, Gerhard Richter und Keith Haring
• Klein, aber mehr als fein ist die deutschsprachige Plakatkunst aus dem frühen 20. Jahrhundert von zehn absoluten Meistern dieses Fachs wie Alfred Roller – alle aus der Sammlung Sabarsky
• Ein Unikat mit einer besonderen Geschichte erwartet alle Liebhaber und Sammler des Pop-Art-Künstlers Andy Warhol, der als berühmtester Porträtmaler seiner Zeit gilt

„Die Menschen sind meine Bilder … Ihr seid dem Maler Farben.“ Emil Nolde sieht sich in seinen Schriften vor allem als Bildnis- und Figurenmaler. Wie in seinen beliebten Blumen- und Landschaftsbildern dominieren auch dort leuchtend warme Töne. Sein Gemälde Junge Familie (Los 730, 1949), dass an die „Heilige Familie“ erinnert, zeigt drei farbintensive ausdrucksstarke Porträts. Das berührende Spätwerk geht zurück auf ein Aquarell der „Ungemalten Bilder“ (1938-1945) und ist mit dem Schätzpreis von € 500.000/600.000 das Cover Lot der KARL & FABER Auktionen 326/327.

Das menschliche Antlitz beschäftigt auch Alexej Jawlensky, den Wegbereiter der Abstraktion, vor allem in seinem Spätwerk. In dieser Zeit entstand sein Abstrakter Kopf: Winterstimmung (Cover Lot, Los 735, (19)32, € 380.000/450.000). Die harmonische Komposition in feinen kühlen Farben zählt zur berühmten Werkgruppe „Abstrakte Köpfe“, die sich durch ihre meditative Stimmung auszeichnen. Das vorliegende Werk weist eine interessante internationale Provenienz auf und war in vielen Ausstellungen zu sehen.

Zahlreiche weitere große Namen, die in der KARL & FABER Frühjahrsauktion zum Aufruf kommen, gelten als Pioniere der Moderne. So setzt Edvard Munch mit seinem Porträt Das kranke Kind (Los 705, 1896, € 80.000/120.000) neue Maßstäbe. Der weltberühmte Architekt Le Corbusier setzt sich in seiner seltenen malerischen Arbeit Nature morte au violon rouge (Los 743, (19)20, € 25.000/30.000) mit dem Kubismus auseinander. Die Gouache ist eine fein detaillierte Studie zum gleichnamigen Ölgemälde, das sich in der Pariser Fondation Le Corbusie befindet. Max Ernst erfindet für sein großes surrealistisches Werk die individuelle Technik der Frottage beziehungsweise Grattage. Marine (Los 718, 1925, € 280.000/350.000) ist eines der frühesten Grattage-Werke und stammt aus der berühmten Sammlung des Brüsseler Galeristen Walter Schwarzenberg. Rudolf Bauer schließlich wird vom Verleger und Schriftsteller Herwarth Walden als der „Maler der absoluten Form und Farbe“ gepriesen. Sein Gemälde Pink Circle (Los 737, 1938, € 250.000/350.000) wird 1939 in New York gezeigt, in der legendären Ausstellung „Art of Tomorrow“ der Soloman R. Guggenheim Foundation.

Kein Wunder, dass die Pioniere des frühen 20. Jahrhundert selbstbewusst für sich und ihre kraftvolle Kunst werben – mit leuchtenden Farben, neuen Formen und besonderen typografischen Lösungen. „Was sind unsere modernen Plakate anderes als gemalte Telegramme?“, fragt denn auch 1898 der zeitgenössische Journalist und Kritiker Franz Servaes in „Ver Sacrum“, der Zeitschrift der Vereinigung bildender Künstler Österreichs, herausgegeben von der Wiener Secession. Zehn solcher Plakatschätze sind in der KARL & FABER Frühjahrsauktion zu ersteigern – allesamt aus der Sammlung Sabarsky, von Künstlergrößen wie Koloman Moser, Max Pechstein, Oskar Kokoschka, Gabriele Münter oder Alfred Roller. Von Letzterem gibt es das Plakat zur XIV. Ausstellung der Wiener Secession (Los 568, 1902, € 30.000/40.000).

Einer der innovativsten Erneuerer der Malerei im ausgehenden 20. Jahrhundert ist Georg Baselitz. „Ich war in eine zerstörte Ordnung hineingeboren, und ich wollte keine Ordnung wiederherstellen“, so das Credo des 1938 geborenen Künstlers. Stattdessen entwickelt er voll Experimentierfreude in den 1990er Jahren farbintensive Werke aus pastos aufgetragenen Linien- und Punktgefügen um eine fast abstrakte, auf den Kopf gestellte Figur. Sein Ölgemälde Cebe (Los 810, (19)93, € 280.000/350.000) ist in der KARL & FABER Frühjahrsauktion das Spitzenlos der Zeitgenössischen Abteilung.

Als einer der bedeutendsten Vertreter des abstrakten Expressionismus gilt Sam Francis. Die Werke des US-Künstlers befinden sich in renommierten Museen und Ausstellungshäusern weltweit. Aus seinem begehrten Frühwerk stammt die Gouache Ohne Titel (SF59-554) (Los 805, um 1959, € 110.000/130.000). Günter Fruhtrunk ist in der frühen Bundesrepublik der führende Vertreter der konkreten Kunst. In der KARL & FABER Frühjahrsauktion ist er mit zwei Acrylgemälden vertreten: Reihe (Los 807, 1963/64, € 100.000/120.000) und Wendepunkt, „Etüde 4/63“ (Los 803, (19)63, € 50.000/70.000). Das charakteristische Motiv der gesteigerten Reihe erfuhr millionenfache Verbreitung als Designikone, nachdem Fruhtrunk in den 1970er mit der Gestaltung der Einkaufstasche von Aldi Nord beauftragt wurde. Auch im Jahr 2024 steht Gerhard Richter im Ranking des „Kunstkompass“ wieder ganz oben: als weltweit wichtigster Künstler. Seine feinstoffliche Arbeit Ohne Titel (Los 819, (19)89, € 90.000/110.000) mit äußerst reizvoller, pastoser Oberflächenstruktur in Grau-Weiß ist ein malerisches Experiment. Die abstrakte Komposition entwickelt sich unabhängig, ohne Zutun des Künstlers.

Andy Warhol ist der berühmteste Porträtmaler seiner Zeit. In seinem Spätwerk erschafft er das Genre neu – als fulminanten Höhepunkt seines Œuvres. Zunächst mit Porträts von Celebrities wie Marilyn Monroe, Mao oder Willy Brandt. Später kommen angesehene Persönlichkeiten aus dem deutschsprachigen Raum hinzu. Jede dieser Arbeiten ist in Warhols typischem quadratischen Format angelegt, eine Synthese aus Fotografie, Drucktechnik und Farbauftrag. So auch das Porträt von Mr. K. (Herbert Ferdinand Krüll) (Los 815, € 180.000/220.000), ein Unikat! Dargestellt ist der Düsseldorfer Wirtschaftsanwalt Herbert Friedrich Krüll, der 1980 sich und seine Frau Ursula von dem Pop-Art-Künstler malen lässt Damit befinden sich die beiden in bester Gesellschaft: Im selben Jahr entstehen Porträts des deutschen Unternehmers Michael Otto und des Galeristen Hartmut Stöcker – Letzteres erzielte bei KARL & FABER im Juli 2021 € 225.000. Keith Haring schließlich zählt zu den bedeutendsten amerikanischen Künstlern des späten 20. Jahrhunderts. Einen kaum zu überbietenden Wiedererkennungswert haben seine legendären, in einem Strich gezeichneten Subway Drawings. Ein höchst seltenes Unikat aus deren erster Zeit ist seine Acryl-Arbeit Untitled (Los 814, (1982, € 40.000/60.000). Nach über 20 Jahre in Privatbesitz kommt sie jetzt bei KARL & FABER erstmals auf den Auktionsmarkt.

„Wir danken unseren Einlieferern, dass wir unserer internationalen Klientel wieder eine großartige Offerte mit grandiosen Werken großer Namen präsentieren können“, so Dr. Rupert Keim, Geschäftsführender Gesellschafter von KARL & FABER Kunstauktionen.

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