Liber chronicarum (Schedelsche Weltchronik). Nürnberg, Anton

Details

Liber chronicarum (Nuremberg Chronicle). Nürnberg, Anton Koberger, 12 th of July 1493. Folio. c. 43.5 : 31 cm (sheet), two hand-coloured woodcuts in double sheet size and 1808 partly double sheet sized hand-coloured woodcuts with lyrics by Wolgemut und Pleydenwurff, continous rubricated, also in blue. (1493). Half calf 18th century.

First Edition of the well known Nuernberg Chronicle in Latin with beautifully hand-coloured woodcuts coloured predominantly in blue, green and red. The Nuremberg Chronicle is one of the best documented early printed books, being printed in 1493.

Beschreibung

Hain-C. 14508; Klebs 889.1; Pettechet 10351; Polain 3469; IGI 8828; Schreiber 5203; Schramm XVII, 9. Proctor 2084; BMC II, 437; Goff S 307; Walsh 726-732, BN, Incunables, S-161; Fairfax Murray 394; Muther 424; Dodgson I, 228 und 246 ff; Rückert 143.
Erste Ausgabe der bekannten Chronik und am reichsten illustrierte Inkunabel – hier in prachtvollem Altkolorit in überwiegend Blau- Grün- und Rottönen. Unter den Illustrationen befinden sich 29 doppelseitige Stadtansichten und 2 doppelseitige Landkarten: eine Weltkarte und eine Europakarte. Sie wurde von dem damals bedeutendsten Drucker der Zeit, Anton Koberger, von der größten Malerwerkstatt in Nürnberg, in der zur selben Zeit Albrecht Dürer seine Lehre beendete, und von dem Arzt und Humanisten Hartmann Schedel, der die größte Privatbibliothek der Stadt besaß, die als Grundlage für die Weltchronik herangezogen wurde, geschaffen. Die Schedelsche Weltchronik zählt damit zu den bilderreichsten Werken aus der Frühzeit des Buchdruckes in Deutschland, wenn nicht gar im gesamten Abendland und gehört zu den Höhepunkten der Buchillustration des 15. Jahrhunderts. Die Verschmelzung von Text und illustrierender Bilder setzte im Zeitalter der Inkunabeln neue Maßstäbe. Die Holzschnitte in unserem Exemplar in kräftigen und sehr guten Abdrucken erhalten, das schöne Kolorit kann als Verlagskolorit angesehen werden. Unter den Holzschnittansichten: Augsburg, Bamberg, Basel, Breslau, Eichstätt, Erfurt, Florenz, Genf, Genua, Köln, Konstanz, Lübeck, Magdeburg, Mailand, Mainz, München, Neiße, Nizza, Nürnberg, Paris, Passau, Pisa, Prag, Regensburg, Rom, Salzburg, Straßburg, Trier, Ulm, Venedig, Wien, Würzburg etc., viele von ihnen in ihren ersten topographisch getreuen Darstellungen. Zum Schluss der Weltchronik befindet sich die gut und farbfrisch erhaltene Karte, die als erste gedruckte Deutschlandkarte bezeichnet wird, aber in der Darstellung nicht nur das Deutsche Reich umfasst, sondern weit in den europäischen Kontinent ausgreift – sogar bis hinunter nach Konstantinopel. Mit dem reich verzierten xylographischen Titelblatt des Registers, dem verzierten Epitoma und den rubrizierten und blauen Versalien. Im breiten Rand mit handschriftlichen Anmerkungen in Latein, wohl von einem Mönch, sowie mit Angaben zu den Lebensdaten von Heiligen auf den freien Seiten im „Sexte etas mundi“. Mit den Angaben zum Druck in der Schlussschrift des Kolophons. Im Rand leicht stock- und fingerfleckig, mit wenigen Randschäden, teilweise fachgerecht hinterlegt. Mit einem ca. 3 cm langen Einriss im Registerblatt, (Bl. CLXXXII). Mit Abnützungen und kleineren Beschädigungen im Einband. Insgesamt sehr gut erhaltenes Exemplar in frischem, satten Kolorit – selten so schön.