Details

Oil on cardboard. (19)28. C. 37 : 30.5 cm. Signed upper left. On the reverse signed, dated and inscribed „Maatsch Königslutter“. Framed.
The painting dates from Maatsch’s early phase influenced by cubism and shows the industrialist and politician Hugo Stinnes, one of the most influential people of the Weimar Republic. The 28-year-old artist, who felt he was wasting his life as an elementary school teacher and could only study at the Bauhaus during the holidays, probably never met the powerful man. The work is therefore not an actual portrait, but rather a portrait of the times that is meant to transmit his disgust at the ruthlessness of the early capitalistic industry imperialist.

Beschreibung

Rückseitig mit dem Adressenstempel des Künstlers versehen und wohl von fremder Hand betitelt. Das Gemälde entstand in Thilo Maatschs frühe noch kubistisch beeinflusster Phase. Dargestellt ist der Industrielle und Politiker Hugo Stinnes, einer der einflussreichsten und reichsten Männer der Weimarer Republik. Vermutlich hat der 28-jährige Künstler, der sein Leben als Volksschullehrer fristete (und deshalb nur in seinen Ferien am Bauhaus weiter studieren konnte), den Industriepotentaten niemals kennengelernt. Das „Bildnis eines Stinnesen“ ist also kein Porträt im eigentlichen Sinn, sondern eine Art Zeit-Porträt, das die Abscheu vor der Skrupellosigkeit des frühkapitalistischen Industrie-Imperialisten zum Ausdruck bringt. Die Wortschöpfung „Stinnese“, ein Konglomerat aus dem Namen „Stinnes“ und Chinese, betont diese verallgemeinernde Anklage, d.h. der Name Hugo Stinnes stand für eine bestimmte Sorte Mensch. Aufgrund seines immensen Einflusses war er zugleich das schlimmste Beispiel und der Prototyp des Kriegsgewinnlers und Machtmenschen. Der Industrielle selbst ist schon 1924 früh verstorben.
Kaum merkliche Bereibungen und minimal angeschmutzt, sonst in sehr gutem Zustand.