Christian Bernhard Rode

Der Schwur des Hannibal.

Details

Hannibal swearing Revenge against the Romans. Brush and brown ink over pencil on laid paper. C. 23 : 33 cm.

Beschreibung

In spannungsgeladener Lichtregie inszeniert Rode gleich mehrere Repoussoirfiguren, die den Betrachterblick auf den dramatischen Höhepunkt des Geschehens lenken: Auf Veranlassung seines Vaters Hamilkar Barkas, schwört der neunjährige Hannibal im Kreise karthagischer Soldaten und Gelehrter den Römern die ewige Feindschaft. Gerade in der Zeit der Aufklärung galt der Schwur als zum Scheitern verurteilter Akt der Selbsteinschränkung. Der Schwur würde das Handeln des späteren Feldherrn nachhaltig beeinflussen, seine Vernunft ausblenden und den Beginn einer selbstverschuldeten Unmündigkeit darstellen. Rode, einer der führenden Köpfe der preußischen Aufklärung, hatte das Sujet vermutlich auf seinen Studienreisen in Venedig kennengelernt. Vielleicht orientierte er sich sogar direkt an einem in Komposition und Dramatik vergleichbaren Bozzetto von Giovanni Battista Pittoni, das heute im Besitz der Pinacoteca Brera in Mailand ist. Der „Schwur“, bei Pittoni noch ganz barock-elegante Antikenrezeption, wird bei Rode bereits von den abgewandten Gesichtern und fragenden Blicken der Aufklärung begleitet. Eventuell als Illustrationsentwurf zu K.W. Ramlers Poetischen Werken, Berlin 1788, 1800/1801, entstanden. – Mit altersbedingten Gebrauchspuren; eine geglättete Mittelfalte und zwei (vom Künstler selbst?) restaurierten Papierverlusten in der linken Ecke sowie am Unterrand; sonst gut.

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