Das Gastmahl des Acheloos

Details

Provenienz:
Sotheby’s, New York, Auktion, 17.10.1997, Los 7;
Privatbesitz, Norddeutschland.

Beschreibung

Dieser figurenreichen Bankettszene liegt eine Episode aus Ovids Metamorphosen zugrunde, wonach Theseus und seine Gefährten, in ihrer Weiterreise durch ein Hochwasser verhindert, von dem Flussgott Acheloos, einem äußerst zuvorkommenden Gastgeber, zum gemeinsamen Mahl eingeladen werden: „Alsbald werden die Tische von barfuß schreitenden Nymphen aufgestellt und mit Speisen bedeckt. Nach vollendetem Mahle bringt man in Schalen aus Edelgesteinen den Wein“ (Metamorphosen, VIII, 571-573).
Das Gastmahl ist in den Mittelgrund gerückt und wird direkt am Ufer abgehalten. Die Männer sitzen, manche im Gespräch den Quellnymphen zugewandt, um die mit Speisen beladene Tafel, immer neue Teller werden herbeigeschafft. Genauso drücken die auf einer Kredenz zur Schau gestellten Karaffen, Schalen und Prunkschüsseln Überfluss und Reichtum aus. Über der Tischgesellschaft schweben Eroten und streuen Blumen, ein Motiv, das sich auch bei van Balens Darstellungen der antiken Hochzeitsmythen findet. Den größeren Teil der Komposition nimmt jedoch das Element Wasser mit seinen Bewohnern ein. In den Fluten tummeln sich Tritonen und Nereiden, im Hintergrund ist Neptun mit Amphitrite in ihrem Muschelwagen zu sehen. Im Vordergrund eine Nymphe in einer Muschelhälfte, die sich womöglich mit der schaumgeborenen Venus Marina gleichsetzen lässt. Eine Schar Nymphen und anderer Naturwesen entsteigt dem Wasser, die Arme mit Fischen beladen, um sie den Gästen fangfrisch zu servieren.

Das Gemälde ist unter der Abbildungsnummer 0000020943 beim RKD, Den Haag, registriert.