Marco Lercari, sitzend

Details

Literatur:
Nicholas Turner, European master drawings from Portuguese collections, Lisboa 2000, Kat.-Nr. 17, mit farb. Abb.

Ausstellung:
Desenhos de mestres europeus em colecções portuguesas, Centro cultural de Belém, Lissabon (Oktober–Dezember 2000), Kat.-Nr. 17
European Master Drawings from Portuguese Collections (1500 – 1800), Fitzwilliam Museum, Cambridge (16. Mai–13. August 2000), Kat.-Nr. 17
Desenhos de mestres europeus em colecções portuguesas, Museu Nacional Soares Dos Reis, Porto (Oktober–Dezember 2001), Kat.-Nr. 17

Provenienz:
Christie’s, London, Auktion, 19.4.1988, Los 35;
Europäische Privatsammlung.

Beschreibung

Nach Mary Newcome-Schleier handelt es sich um eine Vorzeichnung für die Figur des Marco Lercari, der ein Pendentiffeld in der Freskenausstattung des Salone (Piano Nobile) des Palazzo Lercari-Parodi, Genua, besetzt. Dort versammelt sind die Mitglieder der einflussreichen Genueser Familie Lercari. In gleicher Manier zu Papier gebracht, sind zwei Studien in den Uffizien erhalten, die die Familienmitglieder Megallo Lercari (Inv.-Nr. 6924) und Relmusto Lercari (Inv.-Nr. 13729) zeigen.
Bei der vorliegenden, wohl nach 1570 angefertigten Studie zeigt sich bereits Cambiasos Hang zur geometrischen Vereinfachung der menschlichen Figur. Andere Studien aus der Zeit treiben dies auf die Spitze, bis hin zu stereometrischen, mittels Kuben und Quadern aufgebauter Körper, denen gesichtslose, kantige Köpfe aus Pyramidenstümpfen aufsitzen. Auf diese Weise auf ihre Grundelemente reduziert, konnten die Prinzipien der Figurenkonstruktion leichter nachvollzogen werden. – Die linke obere Ecke angesetzt. Mehrere unauffällige, größtenteils verschlossene Einrisschen. Vereinzelte Griff- und Quetschfältchen. In altersgemäß guter Erhaltung.