Details

Göpel 168; Tiedemann 168.

Ausstellung:
Große Kunst-Ausstellung, Städtischer Ausstellungspalast, Düsseldorf 1913, Kat.-Nr. 39; Herbstausstellung (der aus der Berliner Secession Ausgetretenen), Ausstellungshaus am Kurfürstendamm, Berlin, 1913, Kat.-Nr. 16; 1. Ausstellung, Künstler-Vereinigung Dresden, 1916, Kat.-Nr. 13; From Kandinsky to Dix. painting of the German Expressionists, Nassau Museum of Art, Roslyn u.a. 1989, Kat.-Nr. 1, S. 32, teilw. mit farb. Abb. S. 33.

Provenienz:
Atelier Max Beckmann; Kunstsalon Paul Cassirer, Berlin 1913, in Kommission; Atelier Max Beckmann, 1920;
Privatsammlung, Berlin; Galerie Gerd Rosen, Berlin 1954;
Walter Stein, USA, 1954; Ketterer Kunst, München 28.11.1988, Los 74, mit Farbtafel; Sammlung/Nachlass Serge Sabarsky, New York, seit 1988; Sammlung/Stiftung Vally Sabarsky, New York.

Beschreibung

• Frühes Werk aus der Berliner Zeit Beckmanns
• Im akademischen Malstil gehaltene Rückenansicht einer halb entkleideten Frau
• Stimmungsvolle Farbkomposition mit dichtem Auftrag

1913 sitzt eine Frau aufgelehnt auf einem Kanapee und sinkt erschöpft in die Polster. Den Betrachtern und dem Maler Max Beckmann hat sie den Rücken zugekehrt. Bekleidet mit Mieder, Unterrock und Kopfbedeckung scheint sie eingefroren in einer Handlung. Sie ist nicht nackt, aber auch nicht mehr vollständig bekleidet; die Zusammenstellung der Kleidung und der Zustand stellen keine bewusste modische Komposition dar. Es scheint fast, als hätte der Maler sie spontan beim Auskleiden überrascht.

Die anonyme Frau fängt Beckmann dabei in einem ganz spontan wirkenden Moment ein: Der Rock verrutscht, der blanke Rücken fast dreist und dementsprechend erotisch im Fokus. Diese Anonymität bei zugleich intimer Situation macht das Bild so reizvoll. Zwar wissen wir nicht, wer die Frau ist, doch erhalten wir hier einen Einblick in einen der privatesten Momente ihres Tages. Wo war sie, die den Ohrring noch nicht abgelegt, den Oberrock aber schon ausgezogen hat? Das Bild lädt ein, sich selbst eine Geschichte zu erzählen …

Das Bild entsteht 1913 in Berlin. Max Beckmann ist in seinem 29. Lebensjahr und malt noch so, wie es die akademische Tradition gebietet. Liegende Frauen, Unbekannte und Identifizierbare, wird er im Verlauf seines Werkes immer wieder abbilden. Sie schauen aus den Bildern raus, sind beschäftigt, repräsentieren, kokettieren. Sie zeigen sich als typische Beckmann-Frauen, als Akte, in Kleidung. Nie wieder aber wird Beckmann, so wie 1913, eine Frau beim Ausziehen stören.

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