Details

Verso auf der Leinwand unleserlicher Zollstempel.

Poliakoff 60-52.

Provenienz:
Galerie Mony Calatchi, Paris;
Privatsammlung, Köln;
Privatsammlung, München.

Beschreibung

• Beeindruckend kraftvolle monochrome Komposition
• Lebhafte Struktur durch feinste Farbnuancen und einen sichtbaren Pinselduktus
• Konzentrierte Quintessenz der Poliakoffschen Abstraktion auf dem Höhepunkt seines Schaffens

Serge Poliakoff verzichtet bei diesem Gemälde ganz bewusst sowohl auf eine breite Farbpalette als auch auf die für viele seiner Werke typischen polygonalen Flächen – so scheint es zumindest auf den ersten flüchtigen Blick. Doch bei genauerer Betrachtung erschließen sich in der zunächst monochrom wirkenden Fläche zahlreiche feine Farbnuancen und in dem mehrschichtigen, pastosen Farbauftrag werden zarte Andeutungen einzelner geometrischer Formen erkennbar. Dadurch erzielt Poliakoff eine ganz einzigartige, meditative Wirkung, die für seine Malerei so charakteristisch ist.

Poliakoffs „(…) Bilder wachsen nach innen, nicht nach außen. Das gilt nicht nur für den Aufbau, für den Organismus des Bildes, sondern auch für die Dimension dieser Kunst. Sie ist abstrakt, sie entfernt sich von aller Natur, weil sie selbst Natur ist, aber ohne jede Assoziation zur gegenständlichen Welt. Mit der fortschreitenden Läuterung des Bildgehalts, der Beruhigung der Formen, der größeren Sparsamkeit, Einfachheit und Reduktion der Farbsetzung bis hin zum verhaltenen Reichtum der Monochromie, wächst auch ihr Geistgehalt, ihr Ernst, ihre Frömmigkeit. Diese Bilder verweisen auf nichts, was außerhalb von ihnen liegt, sie seien nicht Zeichen, aber sie laden ein zur Versenkung in sie zur Meditation. Sie sind offen.“ (Wieland Schmied, in: Ausst.-Kat. Serge Poliakoff, Kestner-Gesellschaft Hannover, Kat. 5, 1963, S. 10).
Ab 1935 findet Poliakoff in seiner Malerei nach und nach zu rein abstrakten Formen und lässt damit sein gegenständliches Frühwerk im Sinne der klassisch-akademischen Ausbildung hinter sich. Von nun an setzt er zunehmend die reine Farbe ohne gegenständliche Bezüge ein. Wichtige Anregungen erhält Poliakoff von Kandinsky, den er in Paris kennenlernt, dem Künstlerpaar Delaunay und auch von dem Bildhauer Otto Freundlich. Trotz dieser dominanten Einflüsse entwickelt Poliakoff schnell eine sehr individuelle und unverwechselbare Form der abstrakten Malerei. Anfangs bewegen sich seine Farbflächen noch in einem etwas gedeckteren graubraunen Farbspektrum, ab den 1950er Jahren hellt sich die Farbpalette deutlich auf.

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