„805/89“

Details

Geiger 788.

Ausstellung:
Rupprecht Geiger, Rot-Form-Bilder, Kunstverein Braunschweig 1989.

Provenienz:
Privatbesitz, Deutschland.

Beschreibung

• Intensiv in Rottönen strahlendes Wandobjekt, welches das für Rupprecht Geiger typische reduzierte Formenvokabular aufweist
• Sanfte Modulationen innerhalb der Farbflächen lassen eine außergewöhnliche Wirkung entstehen
• Mit seinen Farbmodulationen hat Rupprecht Geiger einen festen Platz in der Kunstgeschichte

„Rot ist schön. Rot ist Leben, Energie, Potenz, Macht, Liebe, Wärme, Kraft. Rot macht high“ Rupprecht Geiger, 1975/78

Zeit seines Lebens war die Farbe – insbesondere die Leuchtkraft und Energie der Farbe – das Hauptthema in den Arbeiten von Rupprecht Geiger. Farbe, die zu einem optischen Erlebnis werden kann, wenn seine Arbeiten beim Betrachten zu vibrieren scheinen. Er begrenzt sein künstlerisches Vokabular auf elementare Formen ohne örtlichen Bezug oder Perspektive, um der Farbe die volle Aufmerksamkeit zu geben. Als gelernter Architekt experimentiert er schon 1948 mit irregulären Formaten, noch vor den amerikanischen „shaped canvases“, wie wir sie von Frank Stella oder Ellsworth Kelly in den frühen 1960er Jahren kennen. Er möchte damit die Assoziation eines Landschaftsausblickes umgehen und die Abstraktion steigern.
Nachdem Geiger in seiner Düsseldorfer Zeit (1965-76) die Farbe auf die einzelnen Bildträger sprüht, wendet er sich im Laufe der 1980er Jahre wieder der Technik des Tupfens mit dem Pinsel und dem gerollten Auftrag mittels einer Malerrolle zu. Aus der makellosen, wie mit Puder beschichteten Bildoberfläche wird, wie in der Arbeit von 1989, eine unruhige, sich stellenweise aufwölbende, erdige Struktur. Kompositorisch fokussiert sich Geiger in den 1980er Jahren auf einfache Gruppierungen rechteckiger Formen, in den verschiedenen Abstufungen des für ihn so charakteristischen Rots.