Details

Waldmann 81 (2. Auflage).

Literatur:
Emil Waldmann, Wilhelm Leibl. Eine Darstellung seiner Kunst. Gesamtverzeichnis seiner Gemälde, 2. Auflage, Berlin 1930, Kat.-Nr. 81.

Ausstellung:
Wilhelm Leibl. Gemälde, Zeichnungen, Radierungen. Akademie der Künste, Berlin, Wallraf-Richartz-Museum, Köln, und Galerie Matthiesen, Berlin, Köln-Berlin 1929, S. 43, Kat.-Nr. 29a;
Vor hundert Jahren: Dänemark und Deutschland 1846-1900. Gegner und Nachbarn, Statens Museum for Kunst, Kopenhagen, Kunstmuseum Århus, Kunsthalle zu Kiel, Orangerie Schloss Charlottenburg, Berlin, 1981, S. 372, Kat.-Nr. 144 D, mit Abb., auf der Rahmenrückseite mit dem Etikett des Transportunternehmens.

Provenienz:
Johann Sperl (1840-1914), München;
Hugo Helbing, Frankfurt am Main, Auktion am 16.11.1926; Los 12, mit Abb. Tafel 5 (eingeliefert aus: Sammlung Karl Zitzmann);
Galerie Heinemann, München, auf dem Keilrahmen sowie auf der Rahmenrückseite Galerieetiketten mit der Nr. „18265“, Eingangsdatum: 16.11.1926 (bis mindestens 10.5.1929);
Sammlung Georg Schäfer, Schweinfurt (Inv.-Nr. 0123), auf dem Keilrahmen mit dem Etikett;
Privatsammlung, Süddeutschland.

Beschreibung

Das kleine Bild ist eine von drei Studien mit Totenschädeln, die Wilhelm Leibl gegen Ende seiner Akademiezeit gemalt hat – eine auf 1868 datierte Variante befindet sich in der Karlsruher Kunsthalle (Inv.-Nr. 1018).
Während andere Künstler auf subtilere Symbole der Vergänglichkeit zurückgriffen, konfrontiert uns Leibl, ganz dem Realismus verpflichtet, schlicht und einfach mit einem menschlichen Schädel. Das weiße Leichentuch ist gelüftet und offenbart, scharf ausgeleuchtet, einen grausig-grinsenden Totenkopf in Dreiviertelansicht. Der menschliche Schädel, vielleicht ein Exponat in einer anatomischen Schausammlung, ruht auf einem mit schwarzem Stoff umwickelten Sockel, der ihm seine zu Lebzeiten aufrechte Haltung zurückgibt, als wäre er noch immer über die Halswirbel mit dem Rumpf verwachsen. Gleichzeitig bekommt die Darstellung dadurch porträthafte Züge, es wird der Eindruck eines direkten Gegenübers erweckt, was diesen Totenschädel von den als bloße Objekte oder Überreste verstandenen Schädeln auf Vanitas-Stillleben des 17. Jahrhunderts unterscheidet.

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