Joueur de diaule

Details

Ramié 1.

Provenienz:
Privatsammlung, Hamburg.

Beschreibung

Nach seinem Umzug Ende der 1940er Jahre in das südfranzösische Vallauris, einem Ort mit langer Töpfertradition, beginnt Picasso sich intensiv mit Keramik auseinanderzusetzen. In der berühmten Manufaktur Madoura lernt er von Suzanne und Georges Ramié den künstlerischen Umgang mit Ton und die verschiedensten Glasurtechniken kennen. Picasso ist fasziniert von der einzigartigen Kombination aus Kunst und Handwerk, die ihm die Keramik bietet. Die Teller, Platten, Vasen und Krüge sind mit Gesichtern, verschiedenen Tieren, Stierkampfszenen oder auch mythologischen Motiven dekoriert, die die charakteristische Bild- und Formensprache Picassos aufweisen.
Das mythologische Wesen des Fauns zählt zu den bedeutendsten, immer wiederkehrenden Motiven in Picassos Œuvre und stellt zugleich eine wichtige Identifikationsfigur des Künstlers dar. So ist es nicht verwunderlich, dass Picasso 1947 auch für seine allererste in Auflage entstandene Keramik das Motiv des Fauns wählt, der verträumt seinen doppelpfeifigen Diaulos spielt. In Kombination mit der Farbwahl in Gelb-Grün erzeugt die Keramikschale eine heitere und sommerliche Atmosphäre.
In den folgenden überaus produktiven Jahren entstehen über 600 keramische Arbeiten, die sich durch ihre einzigartige Vielfalt und eine starke Ausdruckskraft auszeichnen. Im Gesamtœuvre Picassos nehmen die Keramiken einen bedeutenden Platz ein und erfreuen sich seit jeher großer Beliebtheit bei Sammlern.