Details

Kallir D 1807a.

Literatur:
Price, Renée (Hrsg.), Egon Schiele. The Ronald S. Lauder and Serge Sabarsky Collections, München u.a. 2005, Kat.-Nr. D132, mit farb. Abb. S. 298.

Ausstellung:
Egon Schiele. 1890-1918, MAN Museo d’arte della Provincia di Nuoro, 2007.

Provenienz:
Nachlass des Künstlers, mit dem Stempel unten links;
Sammlung Otto Benesch (1896-1964), Wien/Cambridge (USA)/New York;
Sammlung/Nachlass Serge Sabarsky, New York, ca. 1983 erworben;
Sammlung/Stiftung Vally Sabarsky, New York.

Beschreibung

• Seltene Landschaftszeichnung Egon Schieles
• Wenige, perfekte Striche genügen ihm, um seine Umgebung präzise einzufangen
• Die Zeichnung gehörte den bedeutenden Schiele-Sammlern Otto Benesch und Serge Sabarsky

Es sind nicht die Landschaften, die wir zuerst vor Augen haben, wenn wir an den zu Lebzeiten skandalumwitterten Künstler Egon Schiele denken. Dabei stellen seine Gemälde etwa zur Hälfte Landschaften dar, in seinem zeichnerischen Œuvre findet man sie jedoch nur vereinzelt. Schieles perfektionierte Linienführung, die zugleich spontan als auch sehr präzise ist, charakterisiert nicht nur seine berühmten Akt- und Porträtzeichnungen, sondern auch die kleinen Landschaftsstudien. Scheinbar mühelos fängt er die leicht ansteigende Landschaft ein, im Vordergrund eine Gruppe kahler Bäumchen. Wie bei seinen Menschendarstellungen zeichnet er dazu die Natur nicht kleinteilig ab, vielmehr filtert er mit wenigen Strichen die Essenz der Landschaftsformation heraus. Es kann kein Gemälde dieser Zeichnung zugeordnet werden. Das Blatt ist somit kein bloßer Entwurf, sondern eine eigenständige Arbeit Schieles.
Otto Benesch, aus dessen Sammlung die Zeichnung stammt und der seit seiner Jugend mit den Arbeiten Schieles vertraut war, nannte Schiele „einen der genialsten Zeichner aller Zeiten. (…) Mit Recht: Das bildnerische Mittel, das er sich zunächst schuf, und mit dem er zuerst seine künstlerische Eigenart, ja Meisterschaft bewiesen hat, war die persönliche Linie. Dabei hat Schiele auch die Methode des Hervorhebens und Weglassens zu hoher Kunst entwickelt. Wie kaum einem anderen Grafiker ist es Schiele gelungen, mit der Zeichnung allein – und hier oft nur mit Umrissen – sowohl Formsituationen als auch Emotionen mitzuteilen. Für den Zeichner Schiele steht die einzigartige Sonderstellung innerhalb des Expressionismus außer Frage. Von keinem anderen ist die Linie so virtuos und ausdrucksvoll gestaltet worden.“ (Rudolf Leopold, in: Ausst.-Kat. Egon Schiele und seine Zeit, Kunsthalle der Hypo Kulturstiftung, München 1989/90, S. 47).

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