Details

Mit einer Bestätigung der Nolde Stiftung Seebüll vom 8. Mai 2024. Das Werk ist unter der Nummer Reg.-Nr. Fr.A.1863 bei der Stiftung registriert und wird in ein künftiges Werkverzeichnis der Aquarelle und Zeichnungen von Emil Nolde aufgenommen.

Provenienz:
Kunstverein für die Rheinlande und Westfalen, Düsseldorf; vom Vorbesitzer 1965 bei Vorgenanntem erworben;
Unternehmenssammlung, Europa.

Beschreibung

• Typisches Landschaftsaquarell Noldes mit niedriger Horizontlinie und dramatischen Wolkenformationen
• Der Künstler gibt die Marschlandschaft in expressiver Farbigkeit wieder
• Nolde greift in seinen Aquarellen die Tradition der romantischen Landschaftsmalerei auf

Ab 1938 ziehen sich Emil Nolde und seine Frau Ada aus seinem Berliner Atelier, in das er nie mehr zurückkehrt und das 1944 zusammen mit vielen seiner Bilder zerstört wird, in ihr Haus am Meer in Seebüll zurück. Im Sommer 1926 hatte Nolde Seebüll entdeckt, eine Sumpflandschaft nahe der deutsch-dänischen Grenze. Angezogen von der nördlichen Landschaft mit ihren Auen und scheinbar endlosen Himmelslinien, baut der Künstler sein Haus in Seebüll, um dem Lauf der Natur und dem Weg der Sonne zu folgen. Der weite Blick von Seebüll, die wechselhafte Witterung und der sorgfältig gepflegte Blumengarten des Künstlers werden zu einer wichtigen Inspirationsquelle.
In seinen Marschlandschaften konfrontiert Nolde den Betrachter mit der unendlichen Weite von Himmel und Erde und greift somit eine Tradition der romantischen Landschaftsmalerei auf. Er wählt bevorzugt niedrige Horizontlinien, über denen sich der dramatische Himmel endlos über die Felder beugt. Im vorliegenden Aquarell treibt der Wind dunkelviolette, schwere Regenwolken über eine sattgrüne Landschaft, die vom schwefelgelben Abendlicht nur schwach beleuchtet wird.
Menschen finden sich in diesen Landschaften grundsätzlich nicht. Hier knüpft der Künstler an die romantische Idee der unbändigen Natur und der Nichtigkeit der Menschen an. Der Künstler selbst spricht in seiner Autobiografie von seinem „romantisch phantastischen freien Schaffen“. Martin Urban schreibt: „So sind auch seine Landschaftsbilder – nun ganz im Sinne der romantischen Landschaftskunst eines Caspar David Friedrich – nicht bloße Stimmungsbilder, sondern wahre ‚Seelenlandschaften‘, freier und unmittelbarer Ausdruck des künstlerischen und menschlichen Erlebens.“ (Martin Urban, Emil Nolde–Landschaften: Aquarelle und Zeichnungen, Köln 1969, S. 7).

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