„Sohn der Sonne“

Details

Provenienz:
Privatsammlung, Nordrhein-Westfalen, direkt vom Künstler erworben.

Beschreibung

• Besonders typische Komposition von hoher erzählerischer Qualität
• Die ausdruckstarke, großformatige Arbeit befindet sich seit über 20 Jahren in Familienbesitz, erstmals auf dem Autionsmarkt
• Arbeiten aus den 1990er Jahren sind besonders begehrt und befinden sich unter anderem in der Pinakothek der Moderne, München; dem Musée d’Art Moderne de la Ville de Paris und dem Centre Pompidou, Paris

Jörg Immendorff gestaltete 1994 bei den Salzburger Festspielen das Bühnenbild und die Kostüme für Igor Strawinskys Oper „The Rake’s Progress“. In der Auseinandersetzung mit dem Stoff hat Immendorff Bildwelten entworfen, die sein malerisches Werk weithin tragen. Für eine Neuinszenierung von Igor Strawinskys Oper „The Rake’s Progress“ („Der Werdegang eines Wüstlings“) setzt er sich also künstlerisch gerade mit jener Oper auseinander, deren Stoff auf einer visuellen Vorlage basiert: der gleichnamigen Gemälde- und Kupferstichfolge des englischen Malers William Hogarth. Dieser hatte zwischen 1733 und 1735 zahlreiche Darstellungen zum Abstieg und Fall Tom Rakewells, dem verschwenderischen Sohn und Erben eines reichen Kaufmannes, der in London sein Geld verprasst und schließlich im Irrenhaus endet, geschaffen. In der vorliegenden Komposition porträtiert Immendorff den englischen Maler. Der „Sohn der Sonne“ belegt Immendorffs künstlerische Virtuosität und besondere Begabung zur wirkungsvollen Rezeption und Neuinterpretation kunsthistorischer Motive und Themenkomplexe. Symbole des Lasters, der Vergänglichkeit und der Kunst hat Immendorff in verschiedenen Bildebenen zu einem eindringlichen Zeugnis menschlicher und künstlerischer Selbstreflexion verwoben.